Sommergewinn 1/122

 

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Bereits in vorchristlicher Zeit kannte man den Brauch des Winteraustreibens und Sommereinholens, welcher seit dem Mittelalter unter dem Begriff Todaustragen geläufig ist. Der Brauch soll auf das heidnische Neujahrsfest zurückgehen, wie es vorwiegend in slawischen Ländern begangen wurde.[1]. Zu dieser Zeit kannte man nur die Jahreszeiten Sommer und Winter, weshalb dieser Brauch nach heutiger Jahreszeitenteilung zum Frühlingsanfang begangen wird. Bereits im frühen Mittelalter rollte man Räder, an denen eine brennende Strohpuppe befestigt war, von den Berghängen des Metilstein über die noch unbestellten Felder ins Tal hinab. Junge Männer versuchten, etwas von dem Feuer zu fangen, um es als Herdfeuer zu verwenden. Der Legende nach sollten so die bösen Geister durch den Schornstein verjagt werden. Danach wurde auf dem Eisenacher Festplatz eine mit bunten Bändern geschmückte Tanne aufgestellt.Der Brauch wurde erstmals Ende des 13. Jahrhunderts erwähnt und soll seit dem 15. Jahrhundert regelmäßig durchgeführt worden sein. Seine erste schriftliche Erwähnung als Sommergewinn fand das Fest um 1704 in der von Johann Michael Koch, damals Rektor des Eisenacher Gymnasiums, begonnenen aber nicht vollendeten Stadtchronik. Die im Westen Eisenachs gelegene Georgenvorstadt rund um den Ehrensteig gilt als Wiege des heutigen Brauchtums, viele der Gedichte und Theaterstücke sind daher in der Stiegker Mundart verfasst. Nach mehrjähriger Vorbereitungszeit wurde der erste Sommergewinnsumzug am 25. April 1897 vom Weststädtischen Bezirksverein Eisenach veranstaltet. Schauplatz des Umzuges und des Volksfestes war die Katharinenstraße westlich des Zentrums der Stadt. Von da an wurde das Fest regelmäßig jedes Jahr am Wochenende um Laetare gefeiert, bis die Veranstaltung wegen des Ersten Weltkriegs fast ein Jahrzehnt nicht stattfand.Quelle Wikipedia